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Franz Thomas Fürst erhält Accomplished Entrepreneur Award 2018 der London Business School

Selbst für hochkarätige MBA-Absolventen ist der Weg zum Unternehmer nicht vorgezeichnet: Ausgerechnet an der renommierten London Business School (LBS) sind die meisten „Master of Business Administration“ später vor allem Investmentbanker oder angestellte Manager geworden. Ein eigenes Geschäft auszubauen, das erschien den Top-Alumni vor knapp 25 Jahren offenbar noch sehr exotisch.

Einer, der es anders machte, ist der heutige WebID-Co-CEO Franz Thomas Fürst – LBS-Student von 1994 bis 1996. Für seine Leistung hat ihn die angesehene Hochschule nun mit dem „Accomplished Entrepreneur Award 2018” im Segment „Early Stage“ ausgezeichnet. Der Preis geht exklusiv an LBS-Absolventen und ehrt „das Schaffen herausragender unternehmerischer Werte“. Im Jahr 2010 eingeführt, honoriert der Award all jene Alumni, die ein „prosperierendes Geschäft aufgebaut haben“, wie die Business School in einer Mitteilung herausstellte.

Ein MBA, gar von einer weltberühmten Kaderschmiede, gilt seit jeher als wichtiger Baustein für eine aussichtsreiche Karriere. Doch fast niemand von Fürsts Kommilitonen gründete seinerzeit ein Unternehmen, die meisten Absolventen schlugen einen Weg ins Angestelltendasein ein, zunächst auch Fürst. Nach mehreren Etappen änderte Fürst 2012 schließlich seinen beruflichen Lebensentwurf und baute gemeinsam mit Partnern ein internationales FinTech auf: Mit der WebID hat er den „ersten geldwäschegesetzkonformen Video-Identifikationsservice ins Leben gerufen, der über die Genehmigung des Bundesministeriums der Finanzen (BMF) verfügt“, hieß es zur Begründung in der Laudatio. Jeff Skinner, Executive Director, Institute of Innovation and Entrepreneurship der LBS, sagte weiter: “Unser Gewinner ist ein Zeichen der Hoffnung für all jene, die meinen, Unternehmertum sei nur etwas für Leute in ihren 20ern. Vielmehr ist Fürst jedoch in seinen 40ern und macht keinerlei Anstalten, den Fuss vom Gas zu nehmen.“

Skinner beschrieb, wie es Fürst – gemeinsam mit Frank Stefan Jorga – geschafft hat, sein Unternehmen und die Video-Identifikation auch gegen Widerstände aufzubauen, darunter Aufsichtsbehörden. Doch schnell habe Fürst erkannt, dass er Neinsager ausbremsen könne, wenn er das Bundeministerium der Finanzen (BMF) auf seiner Seite habe, hieß es auf Verleihungszeremonie in London. Nachdem die Unterstützung des BMF gesichert war, startete Fürst mit seinen Partnern 2014 den Markteintrill das Unternehmens. Innerhalb von nur zwölf Monaten erreichten sie bereits einen Kundenstamm von 25 Banken. Allein im Finanzbereich greifen heute mehr als 130 Banken und Dienstleister auf die innovativen Dienstleistungen der WebID zurück, darunter Barclays und American Express, wie lobend erwähnt wird.

Fürst, der den Preis auf einer Festzeremonie in London persönlich entgegennahm, freute sich außerordentlich. In seiner Dankesrede sagte er: „Ich fühle mich sehr geehrt, diese Auszeichnung zu erhalten. Ich sehe dies als Anerkennung für die harte Arbeit, die die Gründer, das Management, vor allem aber die über 450 Mitarbeiter geleistet haben, um die WebID aufzubauen. Ohne die gemeinsamen Anstrengungen wären wir nicht dort, wo wir heute stehen.”

Fürst ergänzte: „Verschiedene Bereiche der WebID sind unterschiedlich schnell gewachsen. Gemein haben sie jedoch, dass einmal bestehende Prozesse jedes Jahr völlig überarbeitet werden. Unser Geschäft wächst täglich, also verfeinern wir stets auch unsere Abläufe und Prinzipien. Dies gilt genauso für andere Unternehmensfelder, wo wir ebenfalls permanent unser Vorgehen perfektionieren. Und sie werden es nicht glauben, das macht richtig Spaß!“

Wie sich die Zeiten ändern! Während vor 25 Jahren Spitzenabsolventen noch in den vermeintlich sicheren Hafen eines Großkonzerns oder einer Bank einfuhren, gelten Start-ups heute förmlich als schick. Viele sind auf der Suche „nach dem nächsten großen Ding“ oder schielen vor allem auf einen Verkauf an ein milliardenschweres High-Tech-Unternehmen. Fürst jedoch setzt auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung, die er sogleich den gut 100 versammelten Gästen skizzierte: „Wir werden immer internationaler. Der Gang in die USA steht kurz bevor. Daneben bauen wir auch unsere Präsenz in weiteren hochkarätigen Branchen aus, etwa bei Versicherungen und Mobilitätsdienstleistungen – und zwar überall dort, wo Firmen ihre Kunden kennen müssen.“ Die Zielgruppe der WebID scheint damit weit gesteckt, weitere Pflöcke werden in den Boden gerammt. Warten wir auf die nächsten Unternehmerpreise, denn der aktuelle Award heißt schließlich „nur“ Early Stage. Typisch britisches Understatement.

 

Bild: WebID Solutions