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Als Frau erfolgreich mit einem Cannabis Start-up?

Susanne Piontek-Aryaie von smokestars.de macht es vor: Auch als Frau kann man im Cannabis und Smoke Bereich erfolgreich sein. Doch ganz einfach ist es nicht: Weder der Handel mit medizinischem Cannabis noch die Entwicklung des richtigen Mindsets, um als Frau erfolgreich zu gründen. Denn Frauen wird noch viel zu oft beigebracht, sich nicht in den Vordergrund zu drängeln, sodass die männlichen Gründer schnell an ihnen vorbeiziehen. Wir beleuchten beide Aspekte und geben Tipps.

Gründen mit medizinischem Cannabis – das müssen Unternehmer beachten

Im 19. und eingehenden 20. Jahrhundert wurde Cannabis noch als Medizin eingesetzt und kam bei rund 100 verschiedenen Krankheitssymptomen zum Einsatz. Wenig später sorgten die Medizin- und Baumwolllobby dafür, dass die Pflanze und ihre Erzeugnisse verpönt und verboten wurden. Mittlerweile hat sich das geändert und der Markt für medizinisches Cannabis wächst rasant. Seit Anfang 2017 dürfen Ärzte Patienten mit verschiedenen schweren Erkrankungen Cannabisblüten und Cannabisextrakte verschreiben.  Die Kosten tragen die Krankenkassen. Bisher waren viele Ärzte bei diesem Thema eher zurückhaltend, doch langsam weichen die Bedenken und machen den Erfolgen der Therapie Platz.

Frei verkäuflich sind hingegen Produkte mit CBD, einem wenig psychoaktiven Cannabinoid aus dem weiblichen Hanf. Wie lange diese bisher als „Novel Food“ eingestuften Produkte jedoch noch vertrieben werden dürfen, steht aktuell in den Sternen. Insofern ist der Handel mit dem gesetzlich legitimierten Cannabis eine Angelegenheit mit mehr Planungssicherheit.

Kein Cannabis-Anbau in Deutschland bis 2020

Auch wenn es in manchem Fall der einfachste Weg wäre: Der private Anbau von Cannabis zur medizinischen Anwendung bleibt verboten. Stattdessen ist für 2020 die Einrichtung einer Cannabisagentur geplant, die den Anbau von Cannabis regeln wird. Mit Hilfe von Ausschreibungen wird dann ermittelt werden, wer das Cannabis anbauen darf. Bis dahin muss der wachsende Bedarf jedoch bereits gedeckt werden, was aktuell nur über Importe möglich ist. Bis zu 1,5 Tonnen Cannabis pro Jahr sollen aus den Niederlanden eingeführt werden.

Medizinisches Cannabis ist ein Arzneimittel UND ein Betäubungsmittel

Durch diesen doppelten Status ergibt es sich, dass mindestens zwei Gesetze zur Anwendung kommen: das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) und das Arzneimittelgesetz (AMG). Gründer müssen sich genau informieren, um hier auf der sicheren Seite zu sein. Folgendes gilt:

  • Um medizinisches Cannabis nach Deutschland zu importieren, muss eine Erlaubnis nach dem BtMG beantragt werden. Dafür muss die Sachkenntnis nachgewiesen werden. Zuständig ist das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).
  • Die Betriebsstätte muss so gesichert sein, dass niemand das Cannabis stehlen kann.
  • Für jede Lieferung muss eine separate Einfuhrgenehmigung beim BfArM beantragt werden.
  • Wer in diesen Handel einsteigen will, braucht etwas Geduld, um alle Genehmigungsverfahren zu durchlaufen. Und Geduld ist nicht gerade die Stärke vieler Frauen, oder?

Erfolgreich gründen als Frau: Darum ist es manchmal so schwer

Leider haben viele Frauen immer noch mit Vorurteilen zu kämpfen, wenn sie sich selbstständig machen. Der sogenannte Gender Bias soll dafür verantwortlich sein, dass deutlich weniger Frauen als Unternehmerin tätig sind. Gender Bias beschreibt die mangelnde Akzeptanz für weibliche Unternehmer in der Gesellschaft. Häufig wählen Frauen die Mutterrolle oder werden in sie hineingedrängt. Frauen ohne Kinder gelten hingegen gern einmal als egoistisch. Susanne Piontek-Aryaie ist hier eine der modernen Ausnahmen, denn sie hat ihren Onlineshop aufgebaut und sich gleichzeitig um ihre beiden Kinder gekümmert. Natürlich klar, dass dies eine große zusätzliche Belastung bedeutet, die sich am besten bewältigen lässt, wenn die Familie einen großen Rückhalt bietet. In erster Linie liegt es aber an den Frauen selbst, die Unterstützung und Akzeptanz für ihren Gründungswillen einzufordern! Denn natürlich haben Frauen ebenso gute Ideen wie Männer, wenn es um das Thema Unternehmensgründung geht. Allerdings gibt es andere Fallstricke, die es ihnen schwer machen können.

Frauen kommen schwieriger an Kapital

Obwohl es laut des Gleichstellungsgesetzes verboten ist, Frauen zu benachteiligen, kommen diese dennoch schwieriger an Kapital als gründende Männer. Das Potenzial von Frauen als Unternehmerinnen ist dadurch noch lange nicht ausgeschöpft. Zudem gründen Frauen in anderen Bereichen als ihre männlichen Kollegen. Sie erbringen häufiger „personenbezogene und wissensintensive Dienstleistungen“, arbeiten von zu Hause aus und gründen im Nebenerwerb. Sie denken eher „klein“ und haben andere Ansprüche an ihr Unternehmen als Männer. Für sie steht die Vereinbarkeit mit der Familie im Vordergrund, während kapitalintensive Unternehmen mit vielen Angestellten meist von den männlichen Kollegen gegründet werden.

Frauen nehmen sich zurück

Viele Frauen versuchen nicht einmal, von der Bank Geld für ihr Business zu bekommen. Liegt es daran, dass sie gelernt haben, brav und angepasst zu sein und allen gefallen zu wollen? Mädchen werden immer noch viel eher zur Kooperation erzogen, während Jungs die Ellenbogen ausfahren dürfen. Wir sind uns sicher, wenn Frauen ihr volles Potenzial ausschöpfen und groß denken würden, könnten sie noch viel mehr erreichen. Zum Glück gibt es weibliche Vorbilder, die zeigen, dass frau mit dem passenden Mindset alles erreichen kann.

Frauen, erobert euch die Hälfte der Welt!

Frauen sollten sich nicht scheuen, die Führung zu übernehmen – das gilt in fremden Unternehmen ebenso wie im eigenen. Es gibt keinen Grund, sich für den Wunsch nach Erfolg, Macht und Reichtum zu schämen. Ihnen gehört doch schon die Hälfte der Welt, sie haben sie nur noch in Besitz genommen. Wenn sie es tun, können sie im Bereich Cannabis oder in jedem anderen Bereich des Geschäftslebens große Erfolge feiern.

 

Bild: stokkete/depositphotos.com