Businessman drinking coffee walking in airport

Das verändert sich mit dem Berufsstart

Die Lehrjahre sind vorbei, der wohlverdiente Abschluss ist in der Tasche – jetzt ruft der Arbeitsmarkt. Der Berufsstart markiert eine Zäsur im Leben junger Erwachsener. Welche Veränderungen erwarten Berufsanfänger beim Antritt ihres ersten richtigen Jobs?

Ferien, bis mittags schlafen, viel Freizeit? Dass junge Menschen, besonders Studenten, sehr viele Freiheiten genießen, entspricht längst nicht mehr der Realität. Das Studium ist verschulter geworden, an den meisten Unis herrscht Anwesenheitspflicht, und viele Studenten müssen den Spagat zwischen hohem Lernpensum, Nebenjobs, Praktika, sozialem Engagement und Verpflichtungen im Privatleben meistern. Viele Jungakademiker klagen deshalb über großen Stress. Zur Mehrfachbelastung gesellt sich oft die Ungewissheit über zukünftige Jobaussichten. Doch ist der erste richtige Vollzeitjob erst in der Tasche, entfällt zumindest die Notwendigkeit eines Nebenjobs, und die Berufsanfänger können sich über geregelte Arbeitszeiten und eine höhere Planungssicherheit freuen. Das geregelte Einkommen ermöglicht es, sich langersehnte Wünsche wie ein eigenes Auto oder den Auszug aus der WG in die erste eigene Wohnung zu erfüllen.

Verantwortung übernehmen, Risiken absichern

Der Berufseinstieg bringt es für viele mit sich, sich zum ersten Mal sich mit dem Thema Vorsorge zu beschäftigen zu müssen. Versicherungen gehören zum Erwerbsleben dazu und markieren nicht zuletzt den Punkt, an dem junge Menschen mehr Verantwortung für ihr Leben und ggf. das ihrer Familie übernehmen. Gerade wenn junge Leute während der Ausbildungszeit bei den Eltern mitversichert waren, betreten sie in dieser Hinsicht Neuland. Umso wichtiger ist es, sich zu informieren, wie man sich zum Einstieg ins Berufsleben absichern sollte.

Wer einen eigenen Haushalt gründet, sollte sich nun eine private Haftlicht- und die Hausratsversicherung zulegen. Da in den ersten fünf Jahren des Berufslebens kein gesetzlicher Schutz für einen möglichen Berufsausfall existiert, ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung gerade für junge Leute eine mehr als interessante Option. Junge Leute profitieren davon, dass beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung schon beim Berufsstart die Beiträge oft sehr niedrig sind. Auch den Abschluss einer privaten Altersvorsorge sollten Berufsanfänger nicht auf die lange Bank schieben. Der frühe Einstieg in die private Rentenversicherung verbessert die finanzielle Situation im Alter.

Keine Sonderbehandlung mehr

Mit dem Eintritt ins Berufsleben verfallen alle Vergünstigungen, in deren Genuss Studenten und Auszubildende kommen: das günstige Mensaessen, das Semesterticket, Sondertarife bei Mobilfunk- und Internetanbietern, kostenlose Kontoführung und Rabatte auf Eintritte in Museen, Theater und Schwimmbäder. Wer arbeitet, wird nun voll zur Kasse gebeten. Doch dafür steht Berufstätigen ihr Gehalt zur Verfügung.

Vom Studenten zum Steuerzahler

Wer ins Erwerbsleben eintritt, muss Steuern zahlen. Neben den Sozialabgaben reduziert auch die Lohnsteuer das monatliche Bruttogehalt. Zwar geschieht das automatisch, doch können Steuerzahler hierbei auch sparen. So ist es Berufseinsteigern möglich, bspw. die Kosten für Umzug, Bewerbungen, Berufskleidung sowie für das Berufsleben nötige Anschaffungen wie Laptop steuerlich absetzen. Es lohnt sich, Rechnungen und Quittungen für größere Ausgaben zu sammeln und zusammen mit der Steuererklärung beim Steuerberater bzw. Finanzamt einzureichen. Wer im betroffen Jahr noch einige Monate studiert hat, kann sogar Ausgaben wie Studiengebühren und Fachbücher als Sonderausgaben absetzen.


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